PRESSEAUSSENDUNG
Linz, 6.7.2000
"Freie Meinung braucht Freie Medien"
Linzer Petition wurde Nationalratspräsident Fischer überreicht
Nach der breit angelegt Kampagne der letzten Wochen, die im
Aktionstag zum Thema "Freie Meinung braucht Freie Medien"
am 15. Juni ihren Höhepunkt fand, richtet nun Radio FRO,
die Linzer Stadtwerkstatt,
servus.at und das Freie Radio
Salzkammergut in Kooperation mit VertreterInnen des Verbandes
Freier Radios - Österreich eine entsprechende Petition an den
Nationalrat, oö. Landtag und Linzer Gemeinderat.
Die offizielle Übergabe an Nationalratspräsident Heinz Fischer
erfolgte gestern, Mittwoch, den 5. Juli 2000, um 12.00 Uhr in
der Präsidiale des Parlaments. Der Nationalratspräsident
übernahm die Petition und erläuterte die Vorgangsweise.
Aller Voraussicht nach wird sie im Herbst in den Petitionsausschuß
kommen. Im Gespräch mit VertreterInnen des Freien Radios und der
Netzkultur wurden ihm diverse Arbeitspapiere und Unterlagen überreicht.
Positiv überrascht zeigte sich Fischer über die Vielfalt der
Entwicklungen im elektronischen Bereich.
Gegenstand der durchgeführten Unterschriftenaktion sind die
bekannten Forderungen nach:
- gesetzliche Verankerung Freier Radios
- Beitrag der Gebietskörperschaften zu einer finanziellen Grundsicherung
des offenen Zugangs bei Freien Radios
- Einrichtung eines Cultural Backbones und der Sicherstellung des
Offenen Zugangs zum Medium Internet
- Weiterführung des begünstigten Postzeitungsversandts für
gemeinnützige Organisationen.
Unterschriften
Neben einer Reihe von bekannten Persönlichkeiten wie Prof.
Ardelt (Rektor der Kepleruniversität), Prof. Kannonier
(designierter Rektor der Kunst Universität Linz) Josef Mayr
(Caritas Präsident OÖ) sowie beinahe sämtlicher Kultureinrichtungen
der Stadt Linz unterzeichneten im Aktionszeitraum (26. Mai bis 17. Juni)
rund 1200 BürgerInnen alleine in Oberösterreich die Petition mit den
Forderungen, die in Österreich freie Meinungsäußerung aber auch
Medienvielfalt sicherstellen sollen.
Vergleichbare Resolutionen
Weitestgehend unbekannt dürfte in den Reihen der VP/FP-Regierungspolitiker
auch die Tatsache sein, dass unter anderem die Steiermärkische
Landesregierung im März dieses Jahres eine vergleichbare
Resolutionen an die Bundesregierung einstimmig verabschiedete.
Dieser Resolution der Steiermärkischen Landesregierung ging im
Jänner 2000 eine entsprechende Empfehlung des Steiermärkischen
Landtages an die Landesregierung voraus, welche mit den Stimmen
aller fünf im Landtag vertretenen Fraktionen beschlossen wurde.
Bereits im Jahr 1995 richtete der Linzer Gemeinderat eine
Resolution an die Bundesregierung mit der Aufforderung,
Freie Radios im Gesetz zu verankern und deren finanzielle
Sicherung über Bundesmittel zu gewährleisten. Neben gleichlautenden
Empfehlungen des Kärntner Kultugremiums an die Kärntner
Landesregierung und des Oberösterreichischen Landeskulturbeirats
an die Oberösterreichische Landesregierung verabschiedete im
April dieses Jahres der Kulturausschuss des Salzburger
Gemeinderates, unter anderem mit den Stimmen der ÖVP,
eine weitere Resolutionen ähnlichen Inhalts.
Den oben genannten Initiativen könnten noch weitere aus
anderen Parlamenten folgen. Die Freien Radios sind jedenfalls
ob der ziemlich breiten Unterstützung auch über Parteigrenzen
hinweg davon überzeugt, dass auch der Bund bzw. die neue
Regierung sich der Thematik nicht verschließen wird können.
Alexander Baratsits (Radio FRO) tel: 0732-717277
Gabriele Kepplinger (Stadtwerkstatt/servus.at), tel: 0732-731209
c/o Kirchengasse 4, 4040 Linz
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