DER ÖFFENTLICHE RAUM DER STADT
Gesprächsreihe von Peter Arlt

in Zusammenarbeit mit Stadtwerkstatt und transpublic

Die Gesprächsreihe "der öffentliche Raum der Stadt" versucht mit wechselnden Gästen aus unterschiedlichsten Disziplinen in einem ca. 40minütigen Gespräch die Basis fuer eine anschließende Publikumsdiskussion zu legen.

Veranstaltungsort:
transpublic
Hahnengasse 3, Alter Markt
A-4020 Linz


Montag, 19.05.03, 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (1)
Peter Arlt im Gespräch mit: DR. HERMANN BLEIER

Der erste Gast ist Dr. Hermann Bleier, Jurist am unabhängigen Verwaltungssenat des Landes Oberösterreich. In diesem Gespräch werden die juristischen Grundlagen des öffentlichen Raums erörtert:

- wie ist oeffentlicher Raum definiert; was ist im öffentlichen Raum erlaubt - und was nicht (inkl. Graubereiche)
- in welche Richtung entwickelt sich das Gesetz bzw. die Rechtssprechung
- Privatisierung öffentlichen Raums
- was ist Sondernutzung des öffentlichen Raums
- Kunst im öffentlichen Raum
- rechtsradikale und öffentlicher Raum
- diverse Besonderheiten wie zb. der Tatbestand des "unbegründeten Stehenbleibens" (Hintergründe und Durchführungspraxis)

---> Nachlese zum Gespräch mit Dr. Hermann Bleier


Montag, 30.06.03, 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (2)
Peter Arlt im Gespräch mit: DR. WALTER WIDHOLM (Linzer Polizeidirektor)

Ging es beim letzten Gespräch um die juristischen Grundlagen des Öffentlichen Raums, so steht diesmal die Aus- und Durchführung dieser Gesetze zur Debatte.
Zum einen erlauben die bestehenden Gesetze der Exekutive einen gewissen Ermessensspielraum, zum anderen kann man davon ausgehen, dass nicht alles, was nach dem Gesetz möglich wäre auch tatsächlich geahndet wird.
Im Zentrum des Gespräches wird die Linzer Polizeipraxis bzw. -strategie (zb. Deeskalation versus zero-tolerenace) stehen, auch im Vergleich zu anderen Städten.
Augenmerk soll auch auf aktuelle (polizeiliche) Brennpunkte in Linz gelegt werden, u.a. auch auf die (durch das Lentos) veränderte Situation auf der Donaulände.
Quasi als Gradmesser polizeilicher Arbeit wird auf den Umgang mit Obdachlosen näher eingegangen.

---> Nachlese zum Gespräch mit Dr. Walter Widholm


Freitag, 17.10.03, 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (3)
Peter Arlt im Gespräch mit: LILLI LICKA

Lilli Licka, Landschaftsplanerin in Wien, freischaffend mit Ursula Kose seit 1991 (KoseLicka, Stadt- und Landschaftsplanerinnen, www.koselicka.at). Seit 2003 Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur an der Universitaet für Bodenkultur Wien.

Schwerpunkte des Gesprächs:
- was machen LandschaftarchitektInnen in und mit der Stadt
- Frauen und öffentlicher Raum: folgen für die Planung und Gestaltung von Parks und Plätzen
- Gestaltung nutzungsoffener oeffentlicher Raeume: wieviel Gestaltung ist notwendig, um lebendige Raeume zu evozieren? (Minimalanforderungen).

---> Nachlese zum Gespräch mit Univ.Prof. Lilli Licka.


Mittwoch, 19.11.03, 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (4)
Peter Arlt im Gespräch mit: JAN TABOR

Jan Tabor, Publizist und Architekturkritiker (Falter), Kurator (Mega, Manifeste des Wohnens) und Lehrbeauftragter wird zu folgenden (u.a.m.) Fragenkomplexen Stellung beziehen:

a.. zum Begriff des öffentlichen Raum, seinen Entstehungsbedingungen und Wandlungen bis zur Gegenwart
b.. Kriterien der Kritik: Was unterscheidet einen guten von einem schlechten öffentlichen Raum (Fallbeispiel: Museumsquartier Wien)
c.. wo zur Zeit qualitätsvolle öffentliche Räme anzutreffen sind bzw. geschaffen werden - und wo nicht.

---> Nachlese zum Gespräch mit Jan Tabor.


Freitag 19.12.03 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (5)
Peter Arlt im Gespräch mit: DIETMAR STEINER

Dietmar Steiner ist seit 11 Jahren Leiter des Architekturzentrums Wien, war Kurator des Österreichbeitrags bei der Architekturbiennale Venedig (2002), ist immer auch noch Publizist und Architekturkritiker und war (bis 1989) Lehrbeauftragter für Geschichte und Architektur an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Im Zentrum des Gesprächs steht die Geschichte des öffentlichen Raums, und der damit verbunden Funktionswandel desselben im Lauf der Jahrhunderte. Von dieser historischen Perspektive ausgehend soll abschließend der aktuelle Diskurs über den Verlust des öffentlichen Raums der Stadt einer Überprüfung unterzogen werden.

---> Nachlese zum Gespräch mit Dietmar Steiner.


Dienstag, 10.02.04 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (6)
Peter Arlt im Gespräch mit: KLAUS LUGER

Klaus Luger ist - seit den letzten Wahlen - der Planungsstadtrat der Stadt Linz. Diesmal wird das Thema weniger theoretisch oder architektonisch abgehandelt, als vielmehr auf der Ebene der Lokalpolitik.

Das Gespräch dient einerseits zum Kennenlernen des neuen Stadtrats, seinem Aarbeitsverständnis, seinen Plänen und Schwerpunkten. Auch die nachwievor offene Frage des(r) BaudirektorIn wird Thema sein. Andererseits geht es auch - wie immer - um das Thema "öffentlicher Raum": was wird damit verbunden, wie wird er definiert und spielt dieser Begriff bei der alltäglichen Arbeit eines Planungsstadtrates überhaupt eine Rolle, und wenn ja, wie äußert sich das in Projekten.

---> Nachlese zum Gespräch mit Klaus Luger.


Dienstag, 17.03.04 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (7)
Peter Arlt im Gespräch mit: STELLA ROLLIG

Stella Rollig ist in Linz spätestens seit ihrer Ernennung zur Direktorin des Lentos stadtbekannt. KünstlerInnen ist sie schon länger als Kuratorin und Publizistin ein Begriff, die sich explizit auch mit Kunst im öffentlichen Raum auseinandersetzt. (O.K Centrum: "Open House. Kunst und Öffentlichkeit", Ausstellung bis 2.5.).
Beim öffentlichen raum wird auch der Schwerpunkt des Gesprächs liegen:

a.. Was sind die spezifischen Anforderungen an Kunst, die im öffentlichen raum agiert?
b.. Wohin entwickelt sich die projektorientierte Kunst der 90er Jahre?
c.. Welche Berechtigung hat Kunst im öffentlichen Raum heute, wo liegen Ansatzpunkte?
d.. Welche Kunstprojekte der letzten Zeit sind da wegweisend?

Es wird - natürlich und unvermeidlich - auch um das Lentos gehen. Von Interesse sind dabei allerdings vor allem die Auswirkungen auf die Benutzung der näheren Umgebung ("Lände"), Überwachung, Vandalismus und Graffitti.

---> Nachlese zum Gespräch mit Stella Rollig.


Donnerstag, 15.04.04 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (8)
Peter Arlt im Gespräch mit: MARTIN FRITZ

Zu Gast ist diesmal Martin Fritz, der neue Leiter des Festivals der Regionen. Zuvor als Projektorganisator und Kurator u.a. taetig am ps1 in new york, bei der Expo 2000 in Hannover (Geschaeftsfuehrung der Kunstprojekte) oder bei der Manifesta 4 in Frankfurt (Generalkoordinator) hat Fritz internationale Erfahrung mit Kunst im oeffentlichen Raum.

Im Gespraech wird es, wie auch schon im letzten Gespraech mit Stella Rollig, um die spezifischen Anforderungen an Kunst (und KuenstlerInnen) im oeffentlichen Raum gehen, aber auch um Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Projekten im staedtischen und laendlichen Raum, auch in Hinblick auf das Festival der Regionen. Von Interesse ist auch seine Analyse des oeffentlichen Raums und gegenwaertiger kunst im oeffentlichen Raum, - im speziellen politischen und partizipativen Kunstpraxen.

---> Nachlese zum Gespräch mit Martin Fritz.


Dienstag, 11.05.04 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (9)
Peter Arlt im Gespräch mit: JUERGEN HIMMELBAUER

Juergen Himmelbauer ist - seit den letzten Wahlen - Mobilitaetsstadtrat (ehemals: Verkehrsstadtrat) der Stadt Linz und somit fuer Strassen, Gehwege und Plaetze, also die klassischen oeffentliche Raeume einer Stadt zustaendig.

Wie schon im Gespraech mit dem Planungsstadtrat Luger steht neben der Person - seinem Arbeitsverstaendnis, seinen Plaenen und Schwerpunkten, Linz im Mittelpunkt des Gespraechs. Von Interesse ist, ob auch nicht-mobile Aspekte in die alltaegliche Arbeit Eingang finden und wie sie sich manifestieren.


Dienstag, 15.06.04 - 20h

Der öffentliche Raum der Stadt (10)
Peter Arlt im Gespräch mit: SILJA TILLNER

Silja Tillner ist freiberufliche Architektin und hat 1994 das "Atelier Tillner" in Wien gegründet, nachdem sie zuvor (seit 1988) in Los Angeles studiert (post graduate Studium in urban design) und gearbeitet hat. Bekannt geworden ist sie vor allem durch das urban-projekt "Wien-Gürtel-plus", bei dem sie für die Gestaltung der Stadtbahnbögen und des Urban-Loritz-Platzes (Membrandach) verantwortlich zeichnet (1995-2000) und wofür ihr auch der Bauhaus-Award verliehen wurde. Zur Zeit arbeitet sie u.a. an einem Masterplan für Opfikon, Zürich.

Aufbauend auf ihren städtebaulichen Projekten wird der grundsätzlichen Frage nachgegangen ob und wenn ja wie Stadtplanung jenseits einer investorenorientierten Objektplanung und leerer Stadtkassen noch möglich ist. Im Mittelpunkt des Gespräches steht auch die Methodik und Strategien zur Plangenerierung wie auch zur Umsetzung und Realisierung. Von besonderem Interesse sind aus Linzer Sicht (Stichwort: Frachtenbahnhof) Fragen zum Inhalt und zur Bedeutung von Masterplänen.


Vorerst KEINE weiteren Termine.


Peter Arlt ist Stadtsoziologe in Linz. Webseite: www.peterarlt.at

Info: office@stwst.at