“IMAGO”
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realtime audio/video fun for 1 singing head + 2 digital clones |
to know: |
Ein Stück für einen Sänger über multimediale Repräsentation und Reproduktion. Der Sänger entäußert sich bis zur Selbstaufgabe. Digitale Maschinen zerlegen, transformieren, vervielfältigen seine Stimme, fusionieren sie schließlich in ihrer Frequenzdomäne mit fremden Klängen. Das rekursive Verhältnis zwischen Stimme und Maschine führt zur sukzessiven Auflösung des Unterschieds zwischen analoger und digitaler Klangquelle für Zuhörer und Sänger. Der Sänger bleibt zwar vordergründig Schöpfer und Kontrollorgan der akustischen Ereignisse, die vermeintliche Erweiterung und Bereicherung des stimmlichen Ausdrucks gerät aber zu Manipulation und Entfremdung. Fortgesetzt wird dieser Prozess von Repräsentation, Reproduktion und Entfremdung auf der visuellen Ebene. Die digitalen Portraits des Sängers beginnen ein Eigenleben zu entwickeln. Sie geben ihre Funktion als normierte Selbstdarstellungen auf. Unter dem Einfluss der Musik verändern und deformieren sie sich. Es besteht der Verdacht, dass die Deformationen die tatsächlichen Zustände beziehungsweise den Kontrollverlust des Sängers repräsentieren. Letztlich dominieren sie den Sänger und löschen ihn aus. |
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Modellierung, Texturierung: Programmierung, Animation: Dank: Produktionsmanagement: Olivia Schütz/Dagmar Schink > STWST |