MICROWAVE LINK

 



Parabolantenneninstallation, Hausfassade, Kirchengasse 4, 1993


Auf der permanenten Suche nach geeigneten Übertragungstechniken für Bild und Ton ergibt sich folgende Versuchsanordnung: Bei Satelliten Uplinks und Richtfunkstrecken, die man beispielsweise zur Übertragung von Fernsehsignalen verwendet, arbeitet man üblicherweise mit Mikrowellen. Deshalb entstand die Idee - um eine möglichst kräftige Signalübertragung zu gewährleisten -, einen Mikrowellenherd einfach mit Starterkabel an die Parabolantenne anzuschließen. Bei herkömmlichen Uplinks, bei denen ein Signal von der Erde aus auf die z.B. 800 Millionen Kilometer weit entfernten Jupitersonden übertragen wird, erfolgt dies mittels Mikrowellen in einer Signalstärke von 0,6 bis 0,9 Milliwatt. Das kann für einen Vogel, der am falschen Punkt die Strecke kreuzt, schon problematisch werden. Ein Mikrowellenherd, wie wir ihn aus der Küche kennen, hat in der Regel 600 Watt. Ein solcher, an eine Satellitenschüssel angeschlossen, müßte uns also eine Signalübertragung über sehr weite Strecken ermöglichen. Die Parabolantenne hatte einen Durchmesser von 3 Metern. Sie war vertikal an der Außenfassade des Gebäudes Kirchengasse 4 installiert und auf die gegenüberliegende Seite der Donau (ca. 0,3 Kilometer Entfernung) gerichtet, wo Spaziergänger ihre Hunde äußerln führen und verliebte Pärchen in der Wiese liegen. Über das Vorhaben informierte Techniker rieten entschieden ab, diesen Versuch mit einer derartig ausgerichteten Antenne in die Tat umzusetzen. Das Forschungsprojekt wurde vorübergehend auf Eis gelegt.

Idee: Franz Xaver, Thomas Lehner, 1993



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