Auf der permanenten Suche nach geeigneten Übertragungstechniken
für Bild und Ton ergibt sich folgende Versuchsanordnung: Bei Satelliten
Uplinks und Richtfunkstrecken, die man beispielsweise zur Übertragung
von Fernsehsignalen verwendet, arbeitet man üblicherweise mit
Mikrowellen. Deshalb entstand die Idee - um eine möglichst kräftige
Signalübertragung zu gewährleisten -, einen Mikrowellenherd einfach
mit Starterkabel an die Parabolantenne anzuschließen. Bei herkömmlichen
Uplinks, bei denen ein Signal von der Erde aus auf die z.B. 800
Millionen Kilometer weit entfernten Jupitersonden übertragen wird,
erfolgt dies mittels Mikrowellen in einer Signalstärke von 0,6
bis 0,9 Milliwatt. Das kann für einen Vogel, der am falschen Punkt
die Strecke kreuzt, schon problematisch werden. Ein Mikrowellenherd,
wie wir ihn aus der Küche kennen, hat in der Regel 600 Watt. Ein
solcher, an eine Satellitenschüssel angeschlossen, müßte uns also
eine Signalübertragung über sehr weite Strecken ermöglichen. Die
Parabolantenne hatte einen Durchmesser von 3 Metern. Sie war vertikal
an der Außenfassade des Gebäudes Kirchengasse 4 installiert und
auf die gegenüberliegende Seite der Donau (ca. 0,3 Kilometer Entfernung)
gerichtet, wo Spaziergänger ihre Hunde äußerln führen und verliebte
Pärchen in der Wiese liegen. Über das Vorhaben informierte Techniker
rieten entschieden ab, diesen Versuch mit einer derartig ausgerichteten
Antenne in die Tat umzusetzen. Das Forschungsprojekt wurde vorübergehend
auf Eis gelegt.
Idee: Franz Xaver, Thomas Lehner, 1993 |