SGRAFFITO ALCHEMIA

Fassadenkunst am Haus der Stadtwerkstatt als Schutzschild gegen drohenden Abbruch in bewährter traditioneller Sgraffito-Technik. Quarzsand, Strohasche und Kalk.

Durch das Anbringen des Kalkanstriches in den feuchten mit Strohasche geschwärzten Putz sintert der Außenanstrich mit dem Putz ab. So erreicht man erhöhte Festigkeit der Außenfärbelung. Noch im nassen Zustand werden mit Sägeblättern, Schabern und Nagelbrettern die gewüschten Linien und Flächen in den Putz gekratzt.

Ohne Geld ein Werk. Eine Tragweiner Baufirma stellt Gerüst und Mischmaschine. Auf befreundeten Bauernhöfen in Oberpuch bei Oftering und am Hochholterweg am Pöstlingberg wird das gespendete Stroh zu Asche verbrannt. Roter eisenhältiger Sand aus einer Sandgrube bei Pregarten, Kalk - ein Geschenk der Industrie. Das Denkmalamt berät fachlich. Punks klopfen den Putz herunter. Viele Hände und zwei Maurer in der Freizeit. Ohne behördlichen Sanktus wird die Fassade saniert und säuberlich in neun Etappen mit einer Bilderwelt bewappnet.

Die Fassade als Gesamtes, aus Altem wird Neues. Ein Sammelsurium alchemistischer Motive mit technischen Illustrationen und architektonischen Mustern mit frei abstrakten Eingriffen, ausgeführt in altmeisterlicher Manier.

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Konzeption und Koordination: Georg Ritter
Ausführung: Robert Oppeneiger, Franz Blaas, Mario Michaelis Huemer, Wolfgang Georgsdorf, Doris Haberfellner, Martina Lengauer, Karin Plattner, Kurt Hennrich, Henk Stolk, Willi Karlinger, Erika Wolfinger, Alfred Wögerbauer
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