Stadtwerkstatt 2009
Konzept zur Adaptierung und Sanierung Kirchengasse 4
Dazu auch eine kleine Bildgeschichte, die einen der unten angeführten Aspekte verdeutlicht.
Das Haus ist nicht zugänglich für Behinderte.
Visualisierung der Umbaupläne

STADTWERKSTATT 2009
öffentlich zugängliches Kommunikationsnetzwerk 

Sanierung und Adaptierung Haus Kirchengasse 4 

Linz, Oktober 1998 

Inhalt: 
1. Stadtwerkstatt 2009
2. Stadtwerkstatt 1989-1999
3a. Problemstellung
3b. Problemlösung


1. Stadtwerkstatt 2009

öffentlich zugängliches Kommunikationsnetzwerk on site .. on stage .. on air .. on line 

cafe strom ..
veranstaltungssaal doit yourself .. 
radio fro .. 
internetknoten servus.at .. 
laufschrift wilder efeu ..

Stadtwerkstatt 2009 - ein öffentlich zugängliches Kommunikationsnetzwerk und eine Produktionsstätte für Kommunikationsexperimente. Im Sinne von "Anstiftung zur Initiative" versteht die Stadtwerkstatt Kommunikations- und Informationsaustausch als eine öffentliche Angelegenheit. 

Die Stadtwerkstatt wandelte sich in den letzten Jahren von einem Kultur- und Werkstättenhaus zu einem Kommunikationsknotenpunkt, der sowohl intern als auch nach außen hin vernetzt ist. Verschiedene Plattformen zur Präsentation und die dazu notwendigen Arbeitsplätze und Workstations zur Aufbereitung und zur Kommunikation wurden geschaffen. Die Dienste stehen den Kunst- und Kulturschaffenden sowie aktiven Bürgern/Bürgerinnen öffentlich zugänglich oder projektbezogen zur Verfügung. 

Die verschiedenen Plattformen und Schnittstellen nach außen bilden für die internationale Vernetzung der oö Kunst- und Kulturserver servus.at, für den Linzer Zentralraum on air Radio FRO, für den öffentlichen städtischen Raum die Laufschrift "Wilder Efeu" und für Veranstaltungen verschiedenster Art der Saal der Stadtwerkstatt sowie das Cafe Strom als Treffpunkt und Begegnungsstätte mit Clubbühne. 

Workstations für multimediale Datenverarbeitung im Haus sind:
· Public-Internet-Terminal (Cafe Strom)
· Terminals für die diversen Internetdienste (web-page-gestaltung, ftp, email, irc, real audio-broadcast, software-entwicklung), Schulungen 
(Clubraum servus, STWST-Büro)
· digitale Tonverarbeitung: (FRO-Vorproduktion)
· broadcast: (Studio 1 + Studio 2)
· webcast: (servus.at/Stadtwerkstatt)
· DTP-Station für Layout, Grafik, Zeitung (STWST-Büro) 


2. Stadtwerkstatt 1989 - 1999

Enwicklung im Haus Kirchengasse 4 

"in den 80ern stand das schaffen von zentren im vordergrund. die bühne war der freiraum und der freiraum die bühne. in den 90ern drängen sich dezentralen auf, das bedeutet das schaffen von knotenpunkten einer kommunikativen skulptur. die bühne erscheint überall, sie ist schnittstelle zum dialog. (aus Tätigkeiten 1991 - 1992", Stadtwerkstatt) 

Die 80er Jahre haben gezeigt, daß der kontinuierliche Aufbau der Kulturstätte Friedhofstraße 6 für die städtische Kulturentwicklung Wirkung zeigte. 1989 adaptierte die Stadt Linz das Haus Kirchengasse 4 und stellte es der Stadtwerkstatt zu ihren Zwecken zur Verfügung. 

Das Programm, das die Stadtwerkstatt Anfang der 90er Jahre auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen erarbeitete, spiegelt sich nachhaltig in der Entwicklung der Kulturinitiative wider. Das Schaffen von dezentralen Knoten führte dazu, daß nun gegen Ende des Jahrzehnts eine Veränderung im Haus stattgefunden hat. 

der öffentliche Raum im Haus hat sich erweitert 

Der öffentliche Zugang erweiterte sich von der klassischen Bühne
- dem Veranstaltungssaal - um die Plattform im Internet mit servus.at
- dem oö Kunst- & Kulturserver und im Äther durch Radio FRO. Der aktive Bürger und Kunst- & Kulturschaffende hat im Haus Zugang zu verschiedenen medialen Ebenen und kann Radio, Internet und Veranstaltungssaal selber nutzen. Dieser interaktive Ansatz führt dazu, daß ein Ereignis sowohl auf der Bühne als auch im Radio und im Internet gleichzeitig stattfinden kann. 

Der öffentliche Bereich im Haus, der bis dato im EG, in den Innenhöfen und im OG mit Stiege und Saal vorhanden war, ist nun auf das gesamte OG erweitert. Die Betriebe servus.at und FRO wurden im OG quasi eingeschoben und der Betrieb STWST verlagerte sich vom OG in das DG, wobei diese Raumverlagerung zu Lasten des STWST-Großraum-Ateliers erfolgte. 

Darüber hinaus bedeutet dies jedoch mehr Andrang im Haus, mehr Arbeitsplätze, mehr aktives Publikum und unterschiedliche Funktionen (in bezug auf Schall, Raum, Zugang), denen nun Rechnung getragen werden muß. 


3a. Problemstellung:

Das Haus Kirchengasse 4 wurde in der heutigen Form 1989, also vor beinahe 10 Jahren, umgebaut und eingerichtet. Es gilt das Haus den neuen Erfordernissen und Gegebenheiten anzupassen. 

Zugang
· Durch die längliche Form des Hauses, eingezwängt zwischen Baumassen, kann der Zugang nur über die Längsachse erfolgen, was für Transportlogistik und Publikumszugang ein Problem darstellt. Wesentlich erscheint es vor allem, den Zugang für Public Access Bereiche (Radio FRO, servus.at, Saal) auch von jenem der Verwaltung und Organisation (Büros) zu trennen.
· Darüber hinaus ist das Haus behindertenunfreundlich. OG und DG sind nicht zugänglich. Lediglich für den Saal besteht ein Stiegen-Behindertenlift. 

Raum
· Für die multifunktionale Saalbespielung fehlen die notwendigen Saalnebenräumlichkeiten (Backstage-Raum), entsprechende Lagermöglichkeiten für Sessel, Bühnenteile, Anlagen, Kulissen. (werden derzeit in den Gang bzw ins Foyer OG geräumt.) 

Licht
· Mangelhafte Transparenz und Lichtdurchlässigkeit im Haus. 

Schall
· Die multimediale/multifunktionale Nutzung des Hauses Kirchengasse 4 bringt mit sich, daß zwischen Lärmzonen (Saal, Cafe) und jenen Arbeitsbereichen, die lärmgeschützt sein müssen (Radiostudio, Büros) eine schallwirksame Trennung errichtet werden muß (Schallschleusen.) 

3b. Problemlösung

Für die zukünftige Nutzung sind daher für Veranstaltungssaal (Zugang Nebenräume, Bespielung, Lager-Logistik), Cafebetrieb, STWST (Produktion und Organisation) medialer Bereich (Rundfunk und Internet) insbesondere folgende Maßnahmen erforderlich: 

- akustische und funktionelle Entflechtung von Veranstaltungssaal, Cafebetrieb, STWST-Produktion und medialer Bereich 
- behindertengerechte Gestaltung des öffentlichen Bereichs (Lift) 
- vertikale Erschließung, besonders für Lastentransport und Bühnenbetrieb 
- mehr Transparenz und Belichtung im gesamten Gebäude 
- mehr Nebenräume und Keller 
- schallwirksame Trennungen der Funktionsbereiche (vor allem Radiostudio, Konzertbetrieb, Cafe, Büros) 

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