Roberts Jelineks Neue-electronische-Musik-Label Sabotage macht international Furore, gibt einige Rätsel auf und feiert sein fünfjähriges Bestehen" (Markus Wailand - Falter). Jelinek, Kunsthochschulabsolvent (Linz) gilt als der Quereinsteiger am Plattenmarkt. Als Nichtmusiker drangsalierte Jelinek mit seinen Sabotagen Kunstveranstalter wie Publikum. In Venedig plakatierte er 1000 Plakate mit Richtungspfeilen zur Aperto (Nebenprogramm der Biennale für Jungkänstler), die dazumals gar nicht mehr stattfand. Auf Sabotage Rec. finden diese Sabotagen musikbezogener statt, denn „mit der neuen Szene kamen neue Ideen - die subtile Vorgangsweise hat sich aber gar nicht so sehr geändert." Die Compilation „handle with care" wurde nicht nur mit Musik bespielt, sondern mit einem „harmlosen" Computervirus versehen, der beim abspielen auf dem Computer 30 Minuten Arbeitspause auslöst.
Musiker wie POMASSL, ALOIS HUBER, die Compilation „electro juice" - Techno-Pioniere aus Detroit wie LE CAR, ULTRADYNE und ECTOMORPH treffen auf die 1. Ö-Auswahl -, die graphische Arbeit (Christian Steinegger), die Compilation „morse" und die Publikation „five" (5 Jahre Sabotage) strahlen derzeit weit über die Grenzen Österreichs. Alois Huber (12" „amazing"), Pomassl (12" „skeleton"), die EP „12.000 feet" (Dorfmeister, Gollini, Kant) entfachten ein wahres Kritikerfeuer von wegen „es scheint so, als sei Wien die einzige Stadt, die Elektronik-Cologne (Köln) Konkurrenz machen kann. Definitiv." (Horst Christoph - Spex im Falter 15/97)
In der Stadtwerkstatt erwartet das werte Publikum nicht bloß ein Abend mit DJ’s, Live-Acts und Visuals, sondern mit Sabotagen. „Wir werden die Epidemie weiter verbreiten", so Jelinek in Skug #27, „für Verwirrung sorgen und Tonträger mit destabilisierenden Elementen anreichern." Konfrontation und Irritation als Labelmaxime.