ZIEGELTURM IN ZEITSPIRALE

Wir sind eingeladen worden, etwas zum Thema Arbeit zu machen. Und während im Brucknerhaus 7 Tage lang über Arbeit diskutiert wurde, wo entwickelt sich Arbeit hin usw., haben wir gesagt: Wir arbeiten, und wir schauen, was wir in diesen 7 Tagen aufstellen. Wenn das vorbei ist, dann ist auch die Arbeit von uns vorbei (der Turm bricht ja irgendwo oben ab). Wir bauen einen Turm, weil das immer schon irgendwie – der Turmbau zu Babel, biblische Bilder – bis zur Jetztzeit immer wieder Zeichen der Arbeit sind, und wir arbeiten in diese Steine auch die Zeitalter ein. Damals haben wir, das ist kaum bemerkt worden, das Titan-Zeitalter, also Mondfahrt und das Ganze, als abgeschlossen erklärt, und ich habe dann das Amalgam-Zeitalter ausgerufen. Da bin ich mit einem Ziegelstein zum Dr. Ferdinand Schmelz gefahren, und wir haben die ganze Mittagspause einen Ziegelstein akkordplombiert. Da haben wir 56 Plomben hineingeschnalzt, Füllungen. Der Stein ist noch immer drüben. Das Amalgam-Zeitalter auszurufen, das war mir damals schon ein Bedürfnis, sozusagen die ganzen Schäden nur mehr notdürftig zu flicken.
(Gotthard Wagner)

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Aushub für das Fundament
1986

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Maurer Willi und Künstler Ritter beim Hochschrauben des Denkmals aus Mörtel und Ziegel, 1986

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