Konzert für Flugzeuge, Motoren und Sprengstoff. Aufgeführt in fünf Akten zu Luft und ebener Erde am Theresienfeld in der Abenddämmerung des 16. Septembers 1994. Eine kritische Würdigung der Luftfahrt anläßlich 800 Jahre Wiener Neustadt. |
Wir bauen eine Wolke aus Schall & Rauch über Wr. Neustadt, 16.9.1994, 19.30 Uhr |
Der donnernd im Raum bewegte Klang eines F-16 Jets über der Welser Heide anläßlich eines internationalen Flugtages regt an zu einem Konzept für die Klangwolke zum Linzer Brucknerfest. 1988 bietet die Stadtwerkstatt – nach hitzigen internen Debatten – das Konzept "Schall & Rauch" der Linzer Veranstaltungs-Gesmbh an. Schall & Rauch von Flugzeugen und ein Konzert für Bomben und Granaten im Luftraum über der Donau zwischen Nibelungen- und Eisenbahnbrücke. Erste Kontakte werden geknüpft. Nach der Katastrophe von Ramstein 1988, wo 60 Personen ums Leben kommen, wird jedoch in Österreich eine Verordnung erlassen, die jeglichen Formationsflug unter 500 Metern untersagt. Das Projekt kann zum damaligen Zeitpunkt nicht realisiert werden. Schließlich fruchten 1992 die Kontakte und Vorstudien zu diesem Unterfangen. Flugschau-Veranstalter Oberst Erich Wolf wendet sich als Auftraggeber und Produzent an die Stadtwerkstatt. |
3. Akt: Brennende Landebahn, 3.000 Liter Benzin explodieren auf einer Länge von 180 Meter |
Das 800 Jahr Jubiläum der Stadt Wiener Neustadt ermöglicht die Umsetzung der Idee. Mit einer Wolke aus Schall und Rauch gestalten wir eine kritische Würdigung der Luftfahrt. Am 16. September 1994 wird das von Peter Donke, Peter Hauenschild und Georg Ritter entwickelte Buch "Schall & Rauch" unter dem vom Veranstalter, der Stadt Wr. Neustadt, und dem Produzenten als publikumswirksamer erachteten diffusen Titel "3 Stufen zum Himmel" vor 20.000 Zuschauern am Flugplatz-Ost von Wr. Neustadt in Szene gesetzt. Ein Ort wie geschaffen, sich mit der Aviatik auseinanderzusetzen. Hier war das erste Flugfeld Österreichs. Mit dem "Wiener Neustädter Luftsprung" erhob sich hier 1909 das erste österreichische Flugzeug vom Boden. Wiener Neustadt wurde zur Wiege der mitteleuropäischen Luftfahrt, eine Stätte der Pioniere. Industrie und Flugwesen entwickelten sich rasch. Im Zweiten Weltkrieg wurde in Fabriken keine 500 Meter vom Flugplatz-Ost rund ein Viertel aller Messerschmitt-Jäger produziert. Diese Konzentration kriegswichtiger Industrie hatte schwerwiegende Folgen. Am 13. August 1943 zerstörten 52.000 Bomben der alliierten B-24 "Liberator"-Bomber Wr. Neustadt. Nur 18 der ca. 4.000 Häuser der Stadt blieben unversehrt. Der Traum vom Fliegen – Segen und Fluch zugleich. |
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